Das ist doch einfach der Wahnsinn – wieder ein Jahr. Wieder zu wenig geschrieben.
Dabei wurde ich doch tatsächlich bei einem Vortrag aus meiner eigenen Seite zitiert – Grund genug, mehr darauf zu achten, was ich schreiben? Nein. Grund genug, noch mehr nach Relevanz zu suchen…
Das Jahr war verrückt. Und so versuche ich mich im Jahresrückblick…
2019 war das Jahr der neuen Erkenntnisse.
Beruflich wagte ich Ende des vergangenen Jahres den Schritt und übernahm eine Abteilung, die die Konsolidierung und Neuausrichtung der digitalen Kanäle der UFA steuern und neu aufsetzen sollte. Ein gemeinschaftlicher Prozess aller Units – und mit viel Diplomatie und Überzeugung und einem wunderbare zusammengestellten Team, ging die neue Website der UFA im Sommer, die neue Digitalstrategie und neue Kanäle im Herbst 2019 online. Ein gemeinschaftliches Projekt – und eine tolle Herausforderung.
Dann kam die Sache mit den Imagefilmen – ich mag Werbung, habe während meines Studiums mit dem wunderbaren Marc Klettenheimer einige kleine, feine Momente gehabt und mit Sven Bohse bereits 2003 einen Imagefilm produziert. Jetzt stand also Nico Hofmann zusammen mit Wolf Bauer, der Familie Mohn und der Bertelsmann AG vor mir und wollten zwei Imagefilme in vier Monaten haben. Wir – Thomas Laue und ich – taten uns auf der einen Seite mit Bonaparte Film und auf der anderen Seite mit Markenfilm zusammen – und produzierten zwei Filme, die in Machart und Outcome nicht unterschiedlicher sein konnten. Meist mit großer Freude – aber immer mit dem absoluten Respekt vor der Arbeit des anderen und dem, was uns aus Gütersloh als Kernaussage mitgeteilt wurde. Tolle Momente mit einem Konzern und seinen Mitarbeitern, Einblicke in die Geschäftsführung – und am Ende Übersetzung von Kernaussagen für jeden MItarbeiter. Spannend. Es machte Spaß – und herausgekommen ist unter anderem dieser kleine Kurzfilm von Nico Kreis.
Doch nicht genug – im Februar ging es mit Annette Hess und Benjamin Benedict und dem wunderbaren Peter Plate und Ulf Leo Sommer nach London. Aus einer verrückten Idee wurde ein „Momentum“: wir wollten aus „Ku’damm 56“ ein Musical machen.
Wir saßen also verzückt, entsetzt, begeistert und irritiert bei „Hamilton“, „Tina Turner“, „Everybody’s talking about Jamie“ und „Come from away“ und schauten uns an, was da so auf Londons Musicalbühnen passierte. Um im November 2019 selber auf unsere Bühne zu starren und den Songs und Inszenierungen zu lauschen, die BMG zusammen Annette, Peter, Ulf und einem wunderbaren Team und uns realisiert hatte. Zwei Stunden Gänsehaut und Stolz auf die tolle Arbeit von einem tollen Team, das mir über das Projekt sehr ans Herz gewachsen ist. Das ist ein grandioser Job, den sie geleistet haben und ich wünsche uns sehr, dass wir nächstes Jahr rund um diese Idee noch mehr gute Nachrichten verbreiten dürfen!! #fingerscrossed.
Und ja – darüber hinaus habe ich auch noch normale Fime gemacht. Rund um Ostern wurde der nächste Teil von „Donna Leon“ ausgestrahlt – und zu Weihnachten kommt der letzte Teil der wunderbaren Reihe ins Fernsehen – eine tolle Zusammenarbeit mit wunderbaren Menschen und unser gemeinsames Treffen vor wenigen Tagen war geprägt von Anektoden und Bildern aus den vergangenen Jahren.
Ebenso haben wir die Produktion von Charlotte Links „Im Tal des Fuchses“ abgeschlossen, der direkt Anfang Januar zu sehen sein wird. Und als kleine Geschichte dazu: ich neige ja auf Instagram dazu, mit Filtern gerne meine Bilder zu verschönern – was ich auch mit einer Landschaftsaufnahme unseres Standfotografen machte. Das Ergebnis wurde zum KeyVisual der ganzen Kampagne….
Und was war da noch? Achja – ein wirkliches Herzensprojekt.
Der NDR hatte mir im Sommer vergangenen Jahres die Geschichte der „St. Louis“ gegreenlighted. Ein Luxusliner der Hapag, der 1939 mit 940 jüdischen Passagieren und Flüchtlingen noch einmal Hamburg Richtung Kuba verlassen durfte, um dort anzukommen und zu erfahren, dass die vermeintlich gültigen Visa eben nicht gültig waren – und somit die Reise zurück ins Reich anstand. Eine Hiobsbotschaft – und die Geschichte von verzweifelten, aber immer hoffenden Passagieren und einem Kapitän, der Verantwortung übernahm.
Eine wahnsinnig emotionale Produktion, die wir im Mai 2019 in Lissabon realierten. In nur wenigen Tagen entstand das Doku-Drama – inszeniert von Ben von Grafenstein mit dem wunderbaren Ulrich Noethen in der Hauptrolle. Marc Brasse vom NDR und Philipp Griess als Producer an meiner Seite fügten dem wunderbar inszenierten Material von Ben weiteres Originalmaterial der Zeit und Interviews mit Überlebenden zu, die Ben mit seinem Cutter zu einem Film editierten, der bei der Abnahme schon zu Tränen rührte. Und auch, wenn die beiden Autoren Susanne Beck und Thomas Eiffler sich einen 90-minütigen Spielfilm erhofften, waren auch sie am Ende begeistert vom Ergebnis – wie Zuschauer und Presse auch. Im November 2019 lief der Film in der ARD und berührte ein breites, interessiertes Publikum.
Und dann war da noch Ku’damm 63 – doch darüber spreche ich dann mehr im kommenden Jahr. Wir freuen uns jetzt erst einmal auf den Dreh – und dass wir es mit dem tollen Team rund um Marc Terjung und Annette Hess geschafft haben, soweit zu kommen!
Zu guter Letzt meine Arbeit in der Schweiz. Noch produzieren die Studenten mit Hochdruck in ihrem gemeinsamen Projekt rund um das Thema „Fichen“ – aber der Instagram-Kanal ist jetzt schon einen Besuch wert:
Und privat?
Kann ich nur meine langjährigen Freunden, meiner Familie für die Unterstützung, die Ratschläge, die gemeinsamen Momente danken – es war ein Jahr, in dem viel Energie benötigt wurde und ich jedes der Treffen brauchte.
Hab ich jemanden vergessen? Ach ja…
Manolo. Bleibt mir und seiner Fanbase treu und erhalten. Er wird nächstes Jahr 10 – und vielleicht dann auch etwas ruhiger. Wer hätte gedacht, dass wir das so lange miteinander aushalten…
2020 wird ein tolles Jahr – wie sich das für einen Mitvierziger gehört, stehen große Entscheidungen – und ja, vielleicht sogar Veränderungen – an. Es wird mit den „Ku’dämmen“ gefeiert, gesungen und getanzt und auch sonst stehen jetzt schon spannende Momente an.
Ich möchte allen Kreativen, Produktionern, Schauspielern, Studierenden, Partnern danken, mit denen ich auch 2019 tolle Momente erleben durfte – ohne Euch würde mir das weniger Spaß machen.
Und an meine Freunde, Familie, Manolo-Paten – schön, dass es Euch gibt! Lasst uns 2020 mehr Zeit miteinander verbringen!!!
Haben Sie darüber nachgedacht, für die Zeitung zu schreiben? Sie sind sehr talentiert, ich lese gerne Ihre Beiträge. Bitte mehr davon! Ganz liebe Grüße!
Vielen Dank. Ich halte es lieber mit meinen Worten und das dürfte nicht jedem gefallen.